Chiropraktik

Chiropraktik ist eine Disziplin der wissenschaftlichen Heilkunde.

Die Chiropraktik befasst sich mit der Diagnose, der Behandlung und der Vorbeugung von Funktionsstörungen und Schmerzen im Bewegungsapparat sowie von Beschwerden die davon ausgehen (Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Organbeschwerden u.v.m.).

Bei zahlreichen Störungen der Wirbelsäule, des Beckens und der peripheren Gelenke sowie bei davon ausgehenden Beschwerden ist die Chiropraktik die erste Wahl. Chiropraktoren behandeln auch Symptome, die nach Unfällen und Sportverletzungen auftreten. Dadurch kann oft Medikamente und Operationen verzichten werden.

Chiropraktik ist für alle – Sportler, Berufsleute, Senioren, Erwachsene sowie Kinder, Babys und Schwangere können davon profitieren.

Wer früher Chiropraktik studieren wollte, war auf eine aufwändige und kostspielige Ausbildung in den USA oder in Kanada angewiesen.

Seit Herbst 2008 wird das Studium der Chiropraktik an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich angeboten. Das 6-jährige Studium der Chiropraktischen Medizin umfasst den Bachelorstudiengang (B Med) und den Masterstudiengang (M Chiro Med). Eine Doktorarbeit kann nach dem Studium eingereicht werden und führt zum Titel Dr. med. chiro.

Der Chiropraktor diagnostiziert und behandelt Störungen der Statik (Körperhaltung) und der Dynamik (Bewegungsablauf) des Bewegungsapparates, insbesondere der Wirbelsäule, und Beschwerden, die davon ausgehen.

Zu solchen Störungen kommt es nach Fehlbelastungen der Muskeln, Sehnen und Gelenke, nach Unfällen und Krankheiten (alphabetisch):

  • Arthrose
  • Ausstrahlungsschmerzen in Armen und Beinen
  • Blockierungen von Wirbel-, Ellenbogen-, Fuss-, Hand-, Hüft,- Kiefer-, Rippen- und Schultergelenken
  • Diskushernie / Bandscheibenprobleme
  • Dreimonatskoliken bei Säuglingen
  • Ellbogenbogenbeschwerden
  • Gelenkversteifungen
  • Golferellenbogen
  • Halskehre / Tortikollis
  • Haltungsschäden (Dysbalancen)
  • Handgelenkbeschwerden
  • Hexenschuss
  • Hypo- oder Hypermobilität
  • Hüftgelenkbeschwerden
  • Iliosakralgelenk-Syndrom
  • Ischias
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Kiefer- und Gesichtsschmerzen
  • Kniebeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Kreuzschmerzen
  • Migräne
  • Muskelschwäche
  • Muskelverspannungen und -verhärtungen
  • Nackenbeschwerden
  • Pseudoangina pectoris
  • Rheuma
  • Rückenschmerzen
  • Säuglings-Schiefhals
  • Schleudertrauma / Distorsionstrauma
  • Schluckbeschwerden
  • Schulterbeschwerden
  • Schwangerschaftsbeschwerden
  • Schwindel, vertebragener
  • Sportverletzungen
  • Skoliose
  • Tennisellenbogen
  • Vorbeugung / Prophylaxe von Rückenbeschwerden

Vor der Behandlung untersucht der Chiropraktor seine Patienten mit einer Erhebung der Krankheitsgeschichte, einer körperlichen Untersuchung, gegebenenfalls mit Hilfe von Röntgenbildern oder Laboruntersuchungen. Wenn der Chiropraktor ein klares Bild über die Beschwerden hat kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

Bei Bedarf können auch weiterführende Untersuchungen und Massnahmen angeordnet werden. Damit werden unter anderem alle Beschwerden ausgeschlossen, die nicht manuell behandelt werden sollten.

Die chiropraktische Behandlung normalisiert die Beweglichkeit, löst Spannungen in den Muskeln und begünstigt durch Druckbefreiung und Reflexe die bessere Funktion des Nervensystems.
Die wieder hergestellte normale Beweglichkeit/ Gelenksfunktion und die Verminderung der Schmerzen schaffen oft neue Lebensqualität.

Die chiropraktische Manipulation ist ein gezielter Handgriff, der mit einem flachen, kurzen Impuls am zu behandelnden Gelenk und mit minimaler Kraft ausgeführt wird. Er ist meist völlig schmerzlos. Ergänzend dazu- manchmal ausschliesslich- werden verschiedene neurophysiologische Reflexbehandlungen sowie Weichteilbehandlungen angewandt. Unterstützend werden physikalische Therapien, Rehabilitationsprogramme und Beratungen bezüglich Ernährung sowie adäquater Wirbelsäulenbelastung in der Freizeit/Arbeit angewandt.

80 Prozent der Bevölkerung leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen und an Beschwerden, die davon ausgehen.

Die Patienten sind ein Querschnitt durch die Bevölkerung: Jede Altersgruppe, Männer und Frauen, Angehörige aller Berufskategorien sind davon betroffen. Die Chiropraktik trägt dem Rechnung: Von seltenen Ausnahmen abgesehen, können fast alle Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden behandelt werden.

Der Chiropraktor ist gemäss Gesetz – unter anderem gemäss Bundesgesetz über die universitären Medizinalberufe (Medizinalberufegesetz, MedBG) – eine selbstständige Medizinalperson. Somit übernimmt die obligatorische Grundversicherung der Krankenkassen die Kosten für die chiropraktische Behandlung als Pflichtleistung. Dasselbe gilt für die Unfall-, die Militär- und die Invalidenversicherung.

Alle Patienten können chiropraktorische Leistungen ohne Überweisung eines anderen Arztes in Anspruch nehmen.

Nur wer Mitglied eines Hausarztmodells oder eines Gesundheitszentrums einer Krankenkasse (HMO) ist, kann seinen Arzt nicht mehr frei wählen und benötigt eine hausärztliche Überweisung, die im Normalfall gewährt wird. Wer einen Telmed-Vertrag hat, sollte zuerst ein entsprechendes Telefonat zur Krankenkasse tätigen.